Die Nervosität, welche die Klasse 6 seit den letzten Tagen umgibt, ist heute, an einem Freitag vormittag, wiederum greifbar. Alle Schüler der Klasse stehen aufgeregt und überpünktlich vor dem Biologiezimmer und sind auf das gespannt, was heute passieren soll. Als ihr Biologielehrer Herr Messig die Tür öffnet, sind die Präparierwannen mit Wachs, die leicht gebogenen Scheren und die geputzten Präpariernadeln bereits vorbereitet. Motivation und Interesse tritt anstelle der anfänglichen Nervosität, als die frisch gefangenen Bachforellen ihren Weg in den Biologiesaal finden. Die Schüler staunen. Offensichtlich ist es für manch einen der erste direkte Kontakt mit einem Fisch. „Dass der so schleimig ist, hätte ich nicht gedacht“ spricht eine Schülerin das aus, was viele wahrscheinlich insgeheim denken. So sind es doch die direkten Erfahrungen mit unserer Umwelt, mit den Lebewesen und der Natur, die an meisten sich ins Gedächtnis von Lernenden einprägen – insbesondere bei Kindern, darin sind sich die Biologielehrer einig. Die Unterrichtsstunde verfliegt und als der Gong das Ende der Stunde hörbar macht, sind viele Kinder noch mittendrin im Erforschen, Entdecken und Verstehen. Mit einem merklichen Fischgeruch an den Händen räumen die Schüler ihren Arbeitsplatz auf und gehen in die darauffolgende Unterrichtsstunde. Und dann, wenn der Fischgeruch schon längst von den Händen verschwunden ist, wird die Präparation der Bachforelle bestimmt noch in den den Köpfen der Lernenden als Erinnerung zurückbleiben.

Denis Messig