Vor dem Haupteingang des Franz-Ludwig-Gymnasiums konnte auf Initiative des W-Seminars „Politische und religiöse Spuren“ ein Stolperstein verlegt werden, der an den ehemaligen Schüler Willy Aron erinnert. Im Rahmen der Stolperstein-Verlegung erinnerte der Vorsitzende der Willy-Aron-Gesellschaft, Herr Daniel Manthey, nicht nur an das Schicksal Willy Arons, sondern ermunterte die anwesenden Schülerinnen und Schüler, auch heute Zivilcourage im alltäglichen Miteinander zu zeigen. Der ehemalige Vorsitzende Nikolai Czugunow-Schmitt bedankte sich im Anschluss bei den Schülerinnen und Schüler der Schule für ihr Engagement. Besonders dankte er Pia Neidhart, die im Rahmen des W-Seminars Herrn Czugunow-Schmitt als Referenten eingeladen hatte. Aus den Gesprächen in diesem Seminar war dann die Idee entstanden, einen Stolperstein für Willy Aron zu verlegen. In den Folgewochen hatten die Schülerinnen und Schüler des Seminars unter der Leitung von Herrn Knebel dann an der Schule eine Sammelaktion für den Stolperstein initiiert. Es kam so viel Geld zusammen, dass neben dem Stolperstein noch eine Spende für das Denkmal des Widerstandes überreicht werden konnte.

Pia Neidhart durfte zusammen mit Michael Panzer vom EBB (Entsorgungs- und Baubetrieb) den Stolperstein verlegen und gab den anwesenden Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften sowie einigen interessierten Bürgerinnen und Bürgern, die zum Teil eingeladen waren, zum Teil aber auch während der Verlegung spontan stehen blieben, einen kurzen Überblick über das Schicksal von Willy Aron: Willy Aron hatte die Schule von 1917 bis 1924 besucht, im Anschluss Jura in Würzburg und Erlangen studiert und als Justizreferendar nach Bamberg zurückgekehrt. Hier hatte er sich schon weit vor 1933 für Opfer nationalsozialistischer Übergriffe eingesetzt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Aron mehrfach inhaftiert und starb am 13.05. 1933 im Konzentrationslager Dachau aufgrund schwerer Misshandlungen, die ihm dort zugefügt worden waren. Sowohl die Vertreter der Willy-Aron-Gesellschaft als auch die anwesenden Lehrkräfte zeigten sich begeistert über die außerunterrichtlichen Aktivitäten der anwesenden Schülerinnen und Schüler, die sich zudem im Arbeitskreis „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ einbringen und ermutigten Sie, sich auch weiterhin gegen Diskriminierung und für die Stärkung der individuellen Menschenrechte zu engagieren.