Es ist noch gar nicht so lange her, da gingen die Schülerinnen und Schüler noch zur Schule und den Begriff „Home-Schooling“ kannte noch kein Mensch. Doch im digitalen Zeitalter kann eine solche Form der Beschulung durchaus funktionieren und teilweise die Schule auch ersetzen. So kann manche Wiederholung und Festigung über Lernplattformen, Learningapps oder virtuelle Klassenräume Eingang in den Familienalltag zuhause finden. Dahingehend hat und wird sich eine Menge verändern, da die Bedeutung digitaler Medien erst jetzt so richtig unter Beweis gestellt wird. Dennoch gibt es einen ganz klaren Nachteil digitalen Unterrichtens: Unterricht mithilfe des Computers kann kognitive Parameter gleichermaßen berücksichtigten, jedoch ist Lernen stets auch emotional-affektiv. Lernprozesse werden nicht nur durch die Aufbereitung von Wissen durch den Lehrenden, sondern auch und insbesondere durch Interaktion und Kommunikation zwischen allen Beteiligten ausgelöst. Dabei spielt auch die konkrete Situation, in der Lernprozesse stattfinden, eine enorm wichtige Rolle. Wir werden daher wohl nicht auf die herkömmliche Schule verzichten können.
Beispiele für das emotional-situative Lernen gibt es viele. So auch unsere alljährlich durchgeführte Herzpräparation in der Jahrgangsstufe 10 in Fach Biologie. Die Bilder bedürfen keiner weiteren Erklärung. Man könnte meinen, dass man regelrecht sieht, wie Lernende im Umgang mit den Organen Einsichten und Erkenntnisse gewinnen und diese längerfristig konzeptualisieren. Darin liegt eine der Stärken von Schule. Das wird in Zeiten von Covid-19 besonders deutlich. Vielleicht liegt darin ja auch eine Chance, wenn diese Krise – hoffentlich bald – überstanden ist. Alles Gute!

Mit besten Grüßen

Denis Messig