Obwohl der Schriftsteller Jan Wagner noch sehr lebendig ist, finden sich seine Gedichte schon in Deutschbüchern – in der Nachbarschaft von, zum Beispiel, Goethe. Spätestens seit dem Preis der Leipziger Buchmesse für „Regentonnenvariationen“ 2015 (zum ersten Mal in seiner Geschichte ging der Preis an einen Gedichtband) und dem Georg-Büchner-Preis 2017 gilt er als einer der wichtigsten deutschsprachigen Lyriker. Am 16. Dezember war Jan Wagner zu Gast in zwei 11. Klassen am FLG, las aus seinen Gedichten und beantwortete die Fragen der Schülerinnen und Schüler. Hier einige Stimmen aus der 11d:

Die Art und Weise, wie Jan Wagner seine Gedichte vorgelesen hat, hat mich sehr beeindruckt, da viele Autoren nur gut schreiben können. Durch sein Vorlesen konnte man auch besser verstehen, wie seine Gedichte zu verstehen sind. Gyan Groh

Ich fand es interessant, dass es beim Gedichte schreiben auf den Moment hinauslaufen soll, in welchem ein Dichter von seinem eigenen Gedicht überrascht wird und so über das Geschriebene etwas Neues lernt. Bengin Öztürk

Was mir gefallen hat, war dass Jan Wagner in seinen Gedichten verschiedene Situationen erleben kann, die ihm noch nie passiert sind, und dass er sich in Dinge hineinversetzen kann, die er nie sein kann, wie z.B. einen Stein. Lea Bacova

Ich fand es äußerst interessant, dass Jan Wagner ein ganzes Notizbuch braucht mit ca. 250 Seiten, nur um am Ende zwei Gedichte verfasst zu haben. Janne Schierl

Ich fand es besonders interessant, was Herr Wagner macht wenn er keine Inspiration hat: Er nimmt sich banale Gegenstände und denkt darüber nach, was er darüber schreiben kann. Er hat erklärt, dass man viel aus schon entstandenen Gedichten rauskürzen muss, denn manchmal sagen 2 Zeilen mehr aus als 20 Zeilen oder kreieren eine “andere Welt”. Juliana Cromme

Interessante Aussage von Jan Wagner: Das Schema definiert nicht das Gedicht, sondern das Gedicht definiert das Schema. Erst wenn man schon Ideen gesammelt mit dem Gedicht gespielt hat, sollte man sich Gedanken über die Form machen, denn wenn man Zeilen nur schreibt, um die Form zu füllen, wirkt das Gedicht leer. Helena Haas

Was mir besonders gut gefallen hat, war dass Herr Wagner sehr viele seiner Gedichte selbst vorgelesen hat. Ich finde, dadurch dass der Autor diese selbst vorliest, werden seine Gefühle und Intentionen im Bezug auf das Gedicht nochmal viel deutlicher. Außerdem fand ich, dass er eine sehr angenehme Stimme hatte und es Spaß gemacht hat ihm zuzuhören. Maya Feulner

 

Fotos: U. Koch