Das Corona-Homeschooling ist aus der Not geboren, keine Frage. Aber heißt das, dass es langweilig sein muss? Distanzierend? Trocken und lebensfremd? Keineswegs!
Schüler unserer siebten Klassen haben sich in kreativen Gestaltungen mit der aktuellen Situation auseinandergesetzt, ihre Umwelt aufmerksam betrachtet und ihre ganz persönlichen Erfahrungen verarbeitet.
Dabei ist Nachdenkliches und Kritisches entstanden, es finden sich erstaunlich reife Gedanken zu dem, was gerade ist und vielleicht morgen sein wird, und immer wieder blitzt Humor auf, ohne den diese herausfordernde Situationen viel schwerer zu meistern wäre. Das reicht von der tröstlichen Feststellung, dass die Klorollen nun doch gereicht haben, bis zu der Überlegung, was wohl ein Außerirdischer von all dem halten würde, was er in dieser Zeit auf der Erde vorfindet.

 

C   haos                                   –  immer, wenn mal wieder mebis und nextcloud nicht funktionieren

O   rganisation                      – Habe ich auch alle Aufgaben erledigt? 

R   echerche                           – Wo finde ich etwas über Vulkanismus? Die Mayas? Lösen von Gleichungen?

O   hne Oma und Opa          – Wann darf ich sie endlich wieder in den Arm nehmen?

N   eue Situation                   – angsteinflößend, unheimlich; zeigt uns aber, dass wir alle zusammenhalten müssen und nur so alles besser wird

A   usgangsbeschränkung   – Schwer, aber wir halten uns dran!

Mia Güthlein, 7b

 

Verliere nicht den Mut!
Wenn Du denkst, die Zeit steht,
die Welt sich nicht mehr dreht
und es ist gar nichts gut,
verlier nicht Deinen Mut.

Die Wolken ziehen weiter.
Die Kinder sind noch heiter.
Die Tage ziehn ins Land,
auch ohne Rand und Band.

Der Mond nimmt ab und zu,
die Sorgen lass in Ruh.
Die Minuten verstreichen
und die Klorollen reichen.

Nach dieser schlimmen Zeit,
gibt’s wieder Heiterkeit.
Die Angst ist dann tabu,
vielleicht lächelst auch Du.
Frieda Willers, 7b

 

Liebes Tagebuch,

es ist Montag und die 5. Homeoffice-Woche hat begonnen. Ich habe das Gefühl, dass die Arbeitsaufträge Woche für Woche mehr werden. Doch eigentlich ist das nicht mal so schlimm, da ich deswegen weniger Langeweile habe. Wenn ich mich aber mal nicht mit der Schule beschäftige, fühle ich mich manchmal sehr unproduktiv, da ich mich oft nur mit digitalen Medien beschäftige. Hinzu kommt, dass die Nachrichten durchgehend über Neuinfektionen, mehr Sicherheitsmaßnahmen, die Todesraten oder Ähnliches berichten, deshalb fällt es mir manchmal schwer, einfach abzuschalten. Das Einzige, was mir gegen meinen Kummer hilft, sind lange Spaziergänge  mit meinem Hund und das tägliche Telefonieren mit meinen Freunden, da ich diese wirklich am meisten vermisse. Natürlich bedrückt mich nicht nur die Langeweile, sonder auch die Angst um meine Großeltern und Bekannten. Doch was mir dagegen sehr hilft, ist, wenn ich mit meinen Freunden darüber rede, denn diese Sorge haben natürlich auch sie. Mit diesen Gesprächen können wir uns gegenseitig unterstützen und somit unsere Sorgen teilen. Doch auch wenn diese Situation gerade für jeden sehr schwer ist, ist es wichtig, zusammenzuhalten und auf unsere Mitmenschen zu achten, denn man sollte nie vergessen, dass man dadurch Leben retten kann.
Reka Schmidt,7b

 

Sehr geehrter HLX-88F!
Wir schreiben das Jahr 2020. Mein Raumschiff ist auf dem Planeten Erde gelandet, auf dem sich ein unbekannter Virus herumtreibt, der Länder und Städte befällt. Seit einigen Tagen beobachte ich nun die Situation. Allerdings verstehe ich die Bewohner der Erde nicht. Sie laufen mit Stoff vor dem Mund herum und bauen Gebäude zur Nahrungsversorgung. Allerdings sind diese leer. Ich habe ein noch nicht befallenes Objekt gesichtet. In diesem Dokument werde ich dessen Handlungen genauestens beobachten und das Wichtigste aufschreiben. 
7:25: Ein Geräusch aus einem Gerät namens Wecker ertönt und das Objekt steht auf.
8:15: Ein metallener Gong ertönt und der Anführer des Rudels ruft „Frühstück!“ Dies ist offensichtlich der Ruf zur Futtersuche. Das Objekt verlässt seinen Raum, um an der Nahrungssuche teilzunehmen. 
9:00-12:00: Der Anführer betritt das Reich des Objektes, in dem dieses schon auf ihn wartet. Beide setzen sich hin und das Objekt beginnt Dinge aufzuschreiben. Immer wieder erwähnt der Alpha das Wort „Hannah“, wenn er mit meinem Objekt spricht. Offenbar ist dies der Name seiner Spezies.
13:00:  Der metallene Gong ertönt wieder und das Hannah verlässt seinen Raum. Wieder nimmt es Nahrung zu sich. 
13:30: Das Hannah und ein etwas kleineres Lebewesen, das offenbar das jüngste Mitglied des Rudels ist, verlassen den Raum. Das kleinere Etwas nimmt sich einen kleinen und das Hannah setzt sich vor einen großen Bildschirm. Die beiden spielen anscheinend ein virtuelles Spiel.
Nach diesem Vorgang geht das Objekt zurück in sein Gebiet und macht Dinge an einem kleinen leuchtenden Kästchen, das offenbar auch einen Bildschirm besitzt. 
15:00-16:00: Das ganze Rudel begibt sich auf eine Patrouille nach draußen. 
Ca. 16:20: (Wenn vorhanden) Das Rudel nimmt ein süßlich riechendes Gebäck und ein Heißgetränk zu sich. 
Ca. 18:20: Das Objekt fängt in seinem Reich an wunderschöne Töne mit einem seltsam geformten Stück Holz zu erzeugen, indem es sich dieses auf die Schulter klemmt und mit einem Stab darüber streicht.
19:00: Der metallene Gong ertönt ein drittes Mal und das Rudel nimmt wiederum Nahrung auf. 
20:31: Das Hannah zieht sich um und schrubbt mit einer kleinen Bürste in seinem Mund herum.
21:00: Es ist dunkel und das Hannah klettert auf ein Holzgestell mit sehr weichen Elementen darauf und legt sich hin. Es schließt die Augen und schläft. 

Genau denselben Ablauf konnte ich nun seit mehreren Wochen in diesem Rudel beobachten. Ich kann nicht leugnen, dass mich bei dieser Observation eine gewisse Langeweile plagt. Wenn mein Raumschiff wieder startklar ist, werde ich deshalb sofort zurückkehren. Und ich hoffe, diese Beobachtungen helfen Ihnen diesen Planeten zu zerstören.
Viele Grüße XV-5H4 
Hannah Mayers, 7c

 

Montag, 20.04.20
Liebes Tagebuch,
gestern habe ich mit Papa einen Spaziergang gemacht und etwas gesehen, was mich irgendwie nachdenklich gemacht hat. Vor dem Hinterausgang vom „WÖHRL“ ist ein älterer Mann rumgelaufen, der eine hellbraune Hose und kein T-Shirt anhatte. Eine Pflegerin ist mit schnellen Schritten auf ihn zugeeilt und hat quer über den ZOB gerufen: ,,Albert! Bleib jetzt stehen!´´ Und er hat immer wieder gesagt: ,,Nein, ich bin krank, was soll ich denn noch bei euch? Ich weiß doch nicht…´´ Und die Frau hat gebrüllt: ,,Komm jetzt mit, sonst muss ich echt die Polizei holen! Sonst kommt die Polizei! Komm, wir gehen zurück und ziehen dir was Richtiges an.´´ Anscheinend ist er aus dem Franz-Ludwig-Heim neben meiner Schule weggelaufen.

Auf einmal bedankt sich ja jeder bei den Krankenschwestern, Pflegern und Supermarktverkäufern und so. Aber ich denke mir: Wir müssen ihnen eigentlich immer danken. Ich meine, diese Menschen hatten ja auch schon vor der Pandemie ihre Jobs und werden sich auch danach noch haben. Und ich finde, dass die Berufe besser bezahlt werden sollten.
Gerade in diesen komischen Zeiten merkt man: Wir sitzen alle im gleichen Boot und müssen zusammenhalten. Wir alle.
Wenn uns im Januar jemand gesagt hätte, dass ab 16. März die Schulen geschlossen werden, wegen Corona, hätten wir ihn ausgelacht. Es ist eine schwierige Lage, in der wir uns befinden, und hoffentlich hat alles bald ein Ende.
Lina Kremer, 7c

 

Gedanken zur Corona-Zeit
Als am Freitag, vor fast acht Wochen, eine Durchsage kam, dass der Unterricht bis zu den Osterferien ausfallen würde, war mir nicht bewusst, dass dieser der letzte normal ablaufende Schultag meines siebten Schuljahres sein würde. Ganz im Gegenteil, ich habe mich sogar gefreut, wie wahrscheinlich fast jeder andere Schüler in ganz Bayern auch. Ich habe mich darauf gefreut, dass ich bis nach den Osterferien immer ausschlafen kann, keine Hausaufgaben mehr machen, keine Schulaufgaben oder Stegreifaufgaben mehr schreiben muss und nicht mehr abgefragt werden kann. Ich habe mich einfach gefreut, nicht mehr in die Schule zu müssen.
Aber was ich jetzt alles dafür tun würde, um wieder in die Schule zu können, meine Klassenkameraden wiederzusehen oder von den Lehrern eine gescheite Erklärung zu etwas zu bekommen! Aber mir war es damals auch nicht bewusst, dass es irgendwann einmal so schlimm werden würde, dass man nicht ohne einen triftigen Grund aus dem Haus darf, dass man zu jeder Person mindestens einen Abstand von eineinhalb Metern halten muss und nur noch mit einem Mundschutz in Geschäfte gehen darf.
Meine Großmutter wohnt seit vielen Jahren in einem Pflegeheim und wird sehr oft von uns besucht. Doch seit der Ausgangsbeschränkungen und der vielen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen können wir sie nur noch durch ein gekipptes Fenster von der Straße aus sehen und mit ihr unterhalten. Aber zum Glück können wir sie ab nächster Woche wieder richtig sehen und vielleicht mit ihr in den Garten gehen.
Corona hat aber auch seine guten Seiten, zum Beispiel kann die Natur richtig durchatmen, weil alle Flüge abgesagt wurden und viel weniger Kohlendioxid produziert wird.
Moritz Fischer, 7b

 

Liebes Tagebuch,
schon seit längerer Zeit beschäftige ich mich mit einem sehr ernsten Thema, das die ganze Welt zum Nachdenken bringt, dem Coronavirus. Obwohl diese Pandemie vielen Menschen Angst macht, habe ich bemerkt, dass sich unsere Gesellschaft zum Positiven wandelt. Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass viele Menschen mehr Zusammenhalt zeigen, indem sie in dieser Krise für die ältere Generation einkaufen und auch sonstige kleinere Arbeiten übernehmen, um die Risikogruppe zu schützen. Auch wenn es anfangs schwer war, nicht nur für ihr eigenes Wohl zu sorgen, haben die Menschen gelernt, die Dinge zu schätzen, die sie besitzen. Noch verzehrbares Essen wird beispielsweise nicht mehr achtlos weggeworfen, sondern stattdessen erst aufgebraucht, bevor wieder neu eingekauft wird.
Ich finde es auch sehr angebracht, bestimmte Abstände und Hygienemaßnahmen auszuhängen, da dies zum Schutz aller Menschen dient.
Ich persönlich denke, dass man die momentane Situation sicherlich gut bewältigen kann, wenn man zusammenhält. 
Theresa Andersch, 7c

 

Ein Gedicht zur Corona Zeit

Ach Corona, eine Plage,
wann verbessert sich endlich die Lage?

Ach Corona, du lässt die Schulen schließen,
da will man sich glatt ins Bein schießen!

Ach Corona, was machst du mit der Wirtschaft?
das finde ich wirklich ekelhaft!

Ach Corona, wegen dir gehen alle pleite,
das steht sogar auf der Titelseite!

Ach Corona, ich langweile mich,
ich will mein Leben wieder ohne dich!

Ach Corona, geh doch endlich,
das ist doch wohl verständlich!

Ach Corona, es möchte dich keiner hier,
wann endet endlich deine Gier?

Alisa Sarakurt, 7c