Es muss sich etwas ändern!

Heute ist ein besonderer Tag! Mein Klavierlehrer Ralf und seine Frau Basia sind zu Besuch in Deutschland, und dies zu einem wichtigen Anlass! Sie kommen aus Boston. Ralf ist ein großartiger Pianist und Lehrer und er ist auch ein Komponist, ein Komponist, der nicht nur Stücke komponiert, die schön klingen, sondern Stücke, die erinnern, die Emotionen auslösen und zum Nachdenken anregen. Bald ist die Aufführung der Elektroakustischen Komposition „Herzliche Grüße Bruno Briefe aus Stalingrad“ von Ralf. Diese ist inspiriert von den letzten Briefen, die Bruno Gawlick, Ralfs Onkel, schrieb, bevor jener Ende Dezember 1942 in Stalingrad als vermisst gemeldet wurde.

Einige ganz besondere Menschen werden das Konzert in Nürnberg besuchen, einer davon ist der Bürgerrechtsaktivist und Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose. Beim gemeinsamen Abendessen sprechen wir über die Verbrechen und die Diskriminierungen, die Sinti und Roma erleiden mussten und bis heute immer wieder erfahren.

Wie kann das sein? Und vor allem: Wie kann es sein, dass es so viele Menschen gibt, die überhaupt nichts davon wissen?

Daran muss sich etwas ändern!

Ich hatte dieses Jahr die große Ehre, von unserer Schulleiterin Frau OStDin Saskia Hofmeister und unserer Mittelstufenbetreuerin Frau StDin Jutta Schubert-Heberlein als Wertebotschafterin ausgewählt zu werden und an einer einwöchigen Ausbildung teilzunehmen, in der ich mit vielen anderen jungen engagierten Schülerinnen und Schülern aus Bayern Grundlagen zum Thema „Werte“ erarbeiten konnte, um diese Werte an meiner Schule, dem Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg, zu vertreten sowie sie den Jugendlichen auf unterschiedliche Art und Weise zu vermitteln. Es ist mir sehr wichtig, dabei zu helfen, junge Menschen aufzuklären. Meiner Meinung nach ist es unsere Verantwortung, uns zu erinnern und gegen jede Art von Diskriminierung anzukämpfen! In Artikel 1 des Grundgesetzes heißt es, dass „die Würde des Menschen unantastbar ist“. Dies ist heutzutage jedem bekannt und doch leiden Minderheiten in Deutschland unter Diskriminierung!

Jeder Mensch sollte mit Respekt behandelt werden und niemand sollte aufgrund seiner Herkunft, seines Glaubens, seines Aussehens bzw. seines Geschlechts Angst haben müssen, schlecht behandelt zu werden!

Es liegt an uns, hier tätig zu werden! Am FLG will ich meinen kleinen Beitrag hierzu leisten.

Samira Grunwald

 

Foto: A.Chlistalla