Wenn nach einer Studienfahrt auf der Heimreise im Bus Feedbackzettel an die Schülerinnen und Schüler ausgeteilt werden, hält man diese wenig später in Händen und kann nur staunen, weil ganz viele Programmpunkte von den Jugendlichen mit „gut“ bzw. „sehr gut“ bewertet wurden. Da weiß man als Lehrkraft: Es hat sich gelohnt!

Schon etliche Male waren wir mit einer Gruppe Jugendlicher vom Franz-Ludwig-Gymnasium in Brüssel und jedes Mal scheint es noch interessanter und schöner zu sein! Das liegt auch an der mittlerweile über Jahre gewachsenen, sehr guten Kooperation mit der Europäischen Akademie in Bayern.

Äußerst kompetentes Personal führt uns durch das Europaparlament, informiert uns über verschiedene Themen und Zusammenhänge in der Europäischen Kommission und erklärt uns die Bedeutung der Bayerischen Vertretung in Brüssel. Insbesondere der Besuch im Europaparlament der ersten Jahrgänge wird den Jugendlichen in bester Erinnerung geblieben sein, denn Herr Pavel Cernoch vom Besucherdienst verstand es, die Schülerinnen und Schüler in seinen Bann zu ziehen, indem er keine Rede über die Köpfe der jungen Menschen hinweg hielt, sondern sie in seinen jugendgemäßen Vortrag mit einbezog und ihnen ihre eigene Rolle und ihre Verantwortung als Europäer/innen in schwierigen Zeiten vor Augen führte bzw. ihnen die Bedeutung der Europäischen Union verdeutlichte. Interessiert hören die Schülerinnen und Schüler jedes Mal zu und diskutieren mit ihren Gesprächspartnern. Eine Tabletführung im Haus der Europäischen Geschichte rundet oft das politische Programm ab und kann ebenfalls als Highlight bezeichnet werden. Geschichte auf diese Art und Weise erfahrbar zu machen, ist etwas Besonderes! So kann man mehr als einmal Äußerungen wie „Ach, hätten wir doch bloß etwas mehr Zeit zur Verfügung!“ vernehmen. Und das in einem Museum!

Aber nicht nur in politischer, sondern auch in kunsthistorischer und kultureller Hinsicht sind die Besuche in Brüssel, Brügge und Gent ein voller Erfolg! Auch hier nicht zuletzt aufgrund hervorragender Stadtführer, die die Jugendlichen ebenfalls zu begeistern wissen. Nicht umsonst bekommen auch diese auf den Feedbackbögen zumeist die Note 1!

Kulturelle Highlights wie das Horta- Museum, in welchem wir Details aus dem Jugendstil bewundern und das Musikinstrumentenmuseum, in dem wir in die Musik der vergangenen Epochen eintauchen können, runden die Studienfahrt ab, während der natürlich auch Französisch gesprochen wird.

Unsere Zielsetzung ist es, europäische Geschichte erfahrbar zu machen, über unterschiedliche politische Themen und Zusammenhänge zu informieren und diese zu reflektieren, verschiedene Kulturen kennenzulernen und nicht zuletzt auch Gemeinschaft zu erleben, all dies auf einem gymnasialen Anspruchsniveau.

In begeisterte Gesichter junger Menschen während dieser Studienfahrten blicken zu dürfen, ist uns Ansporn für die Zukunft, in der es – nach Corona – hoffentlich wieder möglich sein wird, diese Fahrt durchzuführen. Sie ist wichtiger denn je!

 

Jutta Schubert-Heberlein
Fotos: J.Frickel