Bamberg ist “Host Town” und ein P-Seminar vom FLG ist mittendrin statt nur dabei.

Eine Gruppe aus geistig eingeschränkten Athleten sowie Sportlern ohne Einschränkungen zusammen in Bamberg? Dies kommt daher, dass in diesem Jahr Deutschland die Austragungsstätte der Special Olympics ist. Dazu wurden die verschiedenen internationalen Delegationen auf deutsche Städte verteilt. Bamberg war „Host Town“ der Delegation aus Bahrain und wir als P-Seminar hatten die Ehre, einige diese Sportler in den Tagen vor den Spielen begleiten zu dürfen.

Bereits am Montag wurden die Bahrainer mit einem Abendessen von allen Hauptverantwortlichen willkommen geheißen. Unsere Arbeit vom P-Seminar begann  am Dienstag, als wir die verschiedenen Sportstätten der Bahrainer betreuten. Vertreten waren die Sportarten Bowling, Segeln, Leichtathletik, Reiten, Badminton und Boccia. Gyan und ich haben dabei in der Georgendammhalle die Badmintonspieler begleitet. Die Gruppe bestand aus einem Coach, einem Unified-Spieler, also einem Athleten ohne geistige Einschränkungen, und einem Athleten mit geistiger Einschränkung. Zuerst galt es, an den Eingängen die Athleten in Empfang zu nehmen und die Räumlichkeiten zu zeigen. Drei Spieler des Badmintonvereins Bamberg  halfen beim Netzaufbau und schon konnte es losgehen. Die drei Badminton-Spieler haben dann sowohl mit uns Schülern, als auch mit den Athleten trainiert – und die Stimmung war super! Alle gingen wirklich freundlich und offen miteinander um, so ging die Zeit flott rum. (Am Ende hat ein Bahrainer Sportler noch Obst und Müsliriegel an alle verteilt.)

Pünktlich um 17 Uhr erwarteten wir die Fackelläufer an der “Blauen” Schule. Nach einem kurzen Fotoshooting begaben sich Sportler und Helfer mit der offiziellen Special Olympics Fackel in Richtung Kulturfabrik KUFA. Dort sollte das Willkommensfest stattfinden, bei dessen Aufbau das P-Seminar vom FLG tatkräftig mithalf. Dank Auftritten von inklusiven Gruppen stieg die Stimmung rasch und es wurde viel getanzt und gelacht. Zwischendurch wurden wir Helfer von den Bahrainern mit traditionellen Süßigkeiten, Kaffee und Geschenken versorgt.

Auch am folgendem Tag betreuten wir die Bahreiner Badminton-Spieler bei ihrem Training (nachdem wir zuvor noch unseren Biotest absolviert hatten ).  Anschließend wurden Einzel und Doppel gegeneinander gespielt. Thea und ich erhielten ein kurzes Schnupper-Training. Das war super interessant und lehrreich, auch für das Badmintonhalbjahr in der Oberstufe, das uns bevor steht. Schließlich geleiteten wir die Bahrainer wieder zu ihrem Fahrer.

Am nächsten Morgen sollten wir die Bahrainer Sportler an ihrem Hotel verabschieden. Dafür trafen wir uns um 8:45 Uhr am Welcome Hotel bei der Konzerthalle. Wir begleiteten unsere Gäste zum Bus, wo bereits eine Gruppe von unserem Seminar bereit stand und Reiseproviant verteilte. Nach kurzen Abschiedsreden fuhren unsere Gäste unter viel Winken los in Richtung Berlin. 

Besonders hat uns alle in in dieser “Bahrein-Woche”  überrascht, wie gut die Athleten in ihrer Sportart sind und wie viel sie leisten können trotz ihrer geistigen Einschränkungen. Wir haben alle gemerkt, wie wenig man ihnen eigentlich zutraut und wie viel sie eigentlich können. Das war super schön und hat uns so viel gegeben.

Für mich sehr beeindruckend war auch, dass die Bahrainer – anders als vielleicht von manchen erwartet –  sehr freundlich und kulturell sehr aufgeschlossen waren. Das zeigt, dass viele Vorurteile einfach unberechtigt sind und man Menschen, egal welcher Herkunft oder mit welchen Einschränkungen, erst einmal kennen lernen muss, um sich ein Bild von ihnen zu machen – und ohne über sie vorher zu urteilen.

Elisabeth Herbst, Q11

Fotos: Hellmich; privat