In die Tiefen des Weltalls entführte Dr. Böhnhardt am Abend des Nikolaustages knapp 50 interessierte Zuhörer in der Aula des Franz-Ludwig-Gymnasiums.

Er nahm die Besucher mit auf die 10 Jahre dauernde Reise der Raumsonde Rosetta und ihre zweijährige Mission beim Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko, bei der es zum ersten mal gelungen ist, eine Landeeinheit auf einem durchschnittlich nur 4km großen Himmels-körper abzusetzen, den man am besten als schmutzigen Schneeball beschreiben kann. Da Dr. Böhnhardt am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen arbeitet und maßgeblich Rosettas Landesonde „Philae“ beteiligt war, konnten die Zuhörer aus erster Hand spannende Details über den Verlauf der Mission und die neuesten Ergebnisse der Forschung erfahren. So war es beispielsweise eines der Grundaufgaben der Mission, zu erforschen, ob das Wasser auf unserer Erde von Kometen stammen kann. Dank Rosetta ist nun klar, dass dies wohl nicht der Fall ist, da die Zusammensetzung des Wassereises auf dem Kometen eine andere ist als die in den Ozeanen der Erde. Aber auch weitere Forschungsergebnisse waren nicht weniger spannend, so wurde mehr oder weniger zufällig auch die Aminosäure Glycin auf dem Kometen nachgewiesen, ein wichtiger Baustein aller Proteine.
Die Zuhörer dankten dem Referenten mit langanhaltendem Applaus für den kurzweiligen Abend und nutzten die Gelegenheit, dem Experten noch einige Fragen zu stellen.