Am Mittwoch, den 17.6.2023, begann unser Abenteuer Special Olympics.
Zunächst fuhren wir Teilnehmerinnen und Teilnehmer des P-Seminars Sport auf direktem Weg zur Berliner Messe, um dort Akkreditierungen und Volunteer-Kleidung abzuholen. Kurz ins Hotel und dann direkt zur Eröffnungsfeier ins Berliner Olympiastadion zur Parade der Athleten!
Die Athletinnen und Athleten  aller Länder liefen nacheinander ein und begaben sich zu ihren Sitzplätzen. In Ansprachen wurde die Bedeutung der Spiele für Berlin und Deutschland betont. Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte die Spiele offiziell für eröffnet und die Flamme der Special Olympics wurde entzündet. Ein großes Feuerwerk rundete die Eröffnungszeremonie ab. Mich hat besonders der Enthusiasmus der Feier für Inklusion, Weltoffenheit und Diversität sehr beeindruckt!

Am Sonntagmorgen stand zunächst der Besuch des Tränenpalasts an – das ist der Spitzname für die ehemalige Ausreisehalle der Grenzübergangsstelle Bahnhof Friedrichstraße im Berliner Ortsteil Mitte. Die  Bezeichnung Tränenpalast entstand, weil hier die DDR-Bürger ihre westlichen Besucher oft unter Tränen verabschiedeten. Sie selbst hatten in der Regel keine Reisefreiheit in die Bundesrepublik.
Um 13.00 Uhr begann unsere erste Schicht am Neptunbrunnen. Im Volunteer-Bereich erhielten wir erstmal eine Mahlzeit. Daraufhin wurden wir in unsere Arbeit an der Station “Wettbewerbsfreies Angebot” (WBFA) eingewiesen. Je 2-3 von uns betreuten dort verschiedene Stationen. Die Teilnahme am WBFA ist für jede Person möglich und stellt für jedes Niveau eine zu bewältigende Herausforderung dar. Erfolgserlebnisse und Spaß an der Herausforderung fördern so die Motivation. Wir hatten dort gemeinsam mit den TeilnehmerInnen sehr viel Spaß und konnten viele Erfahrungen, auch mit anderen Sprachen, machen. Hier trafen wir zufällig Dirk Nowitzki, der bereitwillig ein Foto mit uns machte. Nach fünf Stunden endete unsere Schicht und wir hatten den Abend frei. 

Am Montagmorgen besuchten wir in der Messe verschiedene Wettkämpfe, unter anderem Boccia, Badminton und Volleyball. Ich habe mir mit Leonard und Milan den Volleyball-Wettkampf angesehen. Wir waren sehr überrascht, dass man manchmal kaum die Beeinträchtigungen einer Person erkennen konnte und diese von außen nicht wirkte, als
habe sie eine Beeinträchtigung.  Einige von uns sollten beim Basketball-Wettkampf helfen, da an diesem Tag bei WBFA nicht so viele Volunteers benötigt wurden. So machten wir vor allem Stimmung für die Athleten, damit sie mit Freude aufs Spielfeld einlaufen.  Nach jedem Spiel stellten uns in zwei Reihen auf dem Feld auf und feuerten die Teams an, als sie das Spielfeld betraten. Das hat sehr viel Spaß gemacht – umso mehr, als wir auch die Zuschauer mitreißen konnten! Schließlich hatte ich noch die Aufgabe, die Mannschaften nach einem Gruppenbild zu fragen, was mich  sehr gefreut hat, da ich so persönlich mit den Sportlerinnen und Sportler vieler Länder in Kontakt kam.

Am Dienstagmorgen besuchten wir den Futsal-Wettbewerb, diesmal im Olympiapark.  Die Bezeichnung Futsal ist aus dem spanischen futebol de salão abgeleitet und bedeutet einfach “Hallenfußball”. Das deutsche Team bestritt gerade ein Spiel. Anschließend blieben einige beim Futsal, andere gingen zum Reitwettbewerb.  Vor unserer letzten Volunteer-Schicht mussten wir nochmal zurück zum Hotel – plötzlicher Regen hatte uns total durchnässt! In trockenen Sachen traten wir dann unsere letzte Schicht an, ein paar bei Basketball und ein paar bei  WBFA. Es war ein schöner letzter Einsatz voller intensiver Eindrücke. Ebenso ein letztes Mal genossen wir unseren Feierabend gemeinsam in Berlin. 

Am Abreisetag besichtigten wir die gläserne Reichstagskuppel und erfuhren per Handy-Audioguide viele Details. Um 15:30 fuhr unser Zug zurück nach Bamberg, wo unsere Familien schon freudig auf uns warteten.

Für mich persönlich waren diese Tage eine wahnsinnige Erfahrung, von der ich nie gedacht hätte, dass sie mich so beeindrucken könnte. Mich hat am meisten fasziniert, wie groß diese komplette Aktion ist und wie viele Menschen deswegen alle an einen Ort kommen, um vor allem Inklusion zu zelebrieren. Als Volunteer bei den Special Olympic World Games  – ein Ereignis in meinem Leben, an das ich mich noch lange erinnern werde und das ich definitiv wiederholen würde.

Tasja Weis, Q11

 

 

Fotos: Hellmich / Himmler