Schülerinnen und Schüler des FLG diskutieren mit MdB Martin Schulz über jugendrelevante Themen
„Ich habe gelernt, dass man nie zu klein dafür ist, einen Unterschied zu machen.“ (Greta Thunberg). In Zeiten von Fridays for Future-Bewegung, Greta Thunberg, Luisa Neubauer oder Rezo wird es sehr deutlich: Die Jugend will einen Unterschied machen. Sie will sich mitteilen, sich politisch engagieren, ihrer Sorge um die Zukunft Ausdruck verleihen und von der Politik gehört werden.
Am 19.11.2019 verschafften sich Bamberger Schülerinnen und Schüler des Franz-Ludwig-Gymnasiums Gehör bei hochkarätigen Politikern. Sie luden zu einer Podiumsdiskussion mit dem Mitglied des Bundestags Martin Schulz ein. Neben dem ehemaligen Kanzlerkandidat folgten auch MdB Andreas Schwarz sowie der stellvertretende Landrat Johann Pfister der Einladung in das Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg.

Dafür erarbeiteten 30 Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe Themenbereiche und Diskussionsfragen in vorbereitenden Workshops der iSo-Veranstaltungsreihe „Politik zum Anfassen“. Umfassende Unterstützung erhielten die jungen Menschen dabei durch Lisa-Maria Graf und Benedikt Martin (beide iSo e.V. und Fach- und Koordinierungsstelle Bamberg Land für das Bundesprogramm „Demokratie leben!“). Durch die Schaffung einer Plattform baut das Projekt Brücken zwischen der Jugend und der politischen Welt und fördert in Kooperation mit den Schulen Engagement und Politikinteresse von Schülerinnen und Schülern. Regelmäßig werden mit bedeutenden Politikerinnen und Politikern Fragen der jungen Generation diskutiert. So auch am vergangenen Dienstag.

Der Andrang in der Aula des Gymnasiums bestätigte einmal mehr den großen Bedarf solcher Angebote zum Austausch. Schulleiter Rainer Herzing stellte in seiner Begrüßung mit Begeisterung fest, dass die Sitzgelegenheiten nicht ausreichend waren und zusätzliche Stühle organisiert werden mussten.
Freude über das breite politische Interesse zeigte auch MdB Martin Schulz und fügte seinen Begrüßungsworten hinzu: „Demokratie ein hohes Gut, das aber auch Zeit braucht, um sein Potenzial auszuschöpfen.“ In diesem Sinne wurden im Anschluss eine ganze Stunde mit einer umfangreichen Bandbreite an aktuellen politischen Themen gefüllt. Von einfachen Fragen wie: „Wenn Sie [Martin Schulz] die Kanzlerwahl gewonnen hätten, wie würde Deutschland unter Ihnen als Kanzler jetzt aussehen?“, über politiktheoretische Diskussionen wie: „Freiheit vs. Sicherheit – wie stehen Sie zu diesem Gegensatz?“ bis hin zu kontroversen Themen, wie der Legalisierung von Cannabis, bewiesen die Schülerinnen und Schüler Diskussionsfreudigkeit, mitreißendes Engagement und umfangreiches politisches Interesse.

Nach der Vorführung eines selbstgedrehten Kurzfilms, der in Zusammenarbeit mit Rahel Metzner (iSo e. V.) im Rahmen des iSo-Projekts „AHA! – Tutorialclips von Jugendlichen für Jugendliche“ zum Thema Plastikflut erstellt wurde, begab sich die Diskussionsrunde in eine facettenreiche Klimadebatte. Besonders die differenzierte Antwort des ehemaligen Kanzlerkandidaten zum Thema Streikverbot für Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Fridays for Future-Bewegung stieß bei den Fragenstellenden auf Zustimmung.

Im Sinne eines ganzheitlichen Austauschs richtete Martin Schulz zum Abschluss des Podiumsgesprächs die Frage nach der jugendlichen Position zur Einführung eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres an die jungen Mitdiskutierenden. „Zwang ist nie eine gute Lösung“ war die beinahe einstimmige Quintessenz der sehr souveränen und divers argumentierten Antworten.

Die hohe Qualität des Nachmittags belegten die schließenden Worte der politischen Gäste. Stellvertretender Landrat Johann Pfister lobte die Fragestellungen als hochinteressant und MdB Andreas Schwarz zollte seinen Respekt den Schülerinnen und Schülern gegenüber mit den Worten: „Eine Sternstunde an Fragen“. Martin Schulz unterstrich diese Begeisterung mit der Aussage: „Eine gute Veranstaltung. Die Fragen waren sehr zielgerichtet und präzise formuliert.“

Ein erfolgreicher Nachmittag, der sicherlich bleibende Eindrücke hinterlässt und für weiteres politisches Engagement in der Jugend sorgen wird. Neben Dank an die politischen Vertreter, richtet sich auch besonderer Dank an Schulleiter Rainer Herzing und Studiendirektor Michael Eichiner für die Unterstützung des Projektes „Politik zum Anfassen“ seitens des Franz-Ludwig-Gymnasiums.