Sprachen lernt man am besten vor Ort – in der Begegnung mit Land und Leuten.
Und so verließen 11 lernbegierige Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse ihren häuslichen fränkischen Schul- und Schreibtisch, um sich der Herausforderung zu stellen, eine Woche bei spanischen Gastfamilien zu leben und das Land und die Sprache rund um die Uhr zu erleben. Frau Sage, ihre Spanischlehrerin, hatte diesen Aufenthalt im andalusischen Benalmádena an der Costa del Sol für sie organisiert. Sie begleitete die Wagemutigen bei diesem Unterfangen. Jeden Vormittag lernten sie von der Spanierin Laura vom Colegio Maravillas in Benalmádena einen anderen Aspekt der spanischen Alltagswelt und der spanischen Sprache kennen.
Im Colegio Maravillas aßen sie gemeinsam mittags typisch spanische Gerichte wie pollo con arroz oder die bekannte paella. Und dank des milden Wetters konnten sie immer draußen auf der Terrasse essen.
Frühstück und Abendessen bereiteten die Gasteltern zu – dabei boten sich immer wieder Gelegenheiten zu Gesprächen über alles Mögliche – und wenn das Spanische nicht ausreichte, halfen Englisch, Französisch und auch mal die eine oder andere Geste weiter. Ein Treffen mit spanischen Jugendlichen aus dem dortigen Gymnasium Instituto Maravillas wurde von Frau Sage arrangiert und so konnte man Kontakte knüpfen und zum Beispiel nebenbei erfahren, wo es das beste Eis der Stadt gab. Der Besuch des Theaterstückes “Aulalaria” in der Casa de la Cultura hingegen stellte die Konzentration der Lernenden ganz schön auf die Probe.
Ausflüge boten Einblicke in die spanische Kultur und Geschichte. Ein Kurztrip mit dem Stadtbus führte nach Mijas, einem Bergdorf hoch über der Costa del Sol. Die Straße schlängelt sich an steilen Hängen hoch, an einigen Stellen betet man, es möge jetzt bitte kein Gegenverkehr kommen. Im Dorf kann man per Eselskarren umher fahren.
Mein schönster Moment war immer die Aussicht, nicht nur auf dem Weg zum “Bergvolk”, sondern auch nach Granada. Und auch die Zeit mit der Familienkatze Fryia. Lara
Die Provinzhauptstadt Málaga bot antike und maurische Sehenswürdigkeiten sowie das pulsierende Leben einer Universitätsstadt und nicht wenige nutzten die Gelegenheit zu shoppen, hacer compras. Beeindruckend war die Ruine der Alcazaba, der maurischen Festungs- und Palastanlage über der Altstadt. Auf einem imposanten Mauervorsprung informierte Frau Sage über die wesentlichen Punkte der spanischen Geschichte.
Der weiteste Ausflug führte nach Granada zur weltberühmten maurischen Festung Alhambra und ihrer beeindruckenden arabischen Architektur. Jesus vom Colegio lenkte nicht nur den Minibus, sondern bemühte sich auch redlich, die Geschichte dieser faszinierenden Festung zu vermitteln – wobei ihn Frau Sage das ein oder andere mal noch korrigieren musste.
Meine schönsten Momente waren die Nachmittage am Meer, wenn man im Schatten der Palmen war. Emilia
Höhepunkte sind nicht immer planbar. Mag sein, dass für den einen der Besuch der Altstadt von Málaga mit ihren prächtigen Hausfassaden ein solcher war, für den anderen die Aussicht von dem hoch über der Küste gelegenen Bergdorf oder gar die Führung durch die Alhambra mit ihren filigranen maurischen Wandverzierungen und ihren weitläufigen Gärten
Ein Höhepunkt kann aber auch ein Gespräch in der Gastfamilie sein, oder ein anderer Moment, der einem in Erinnerung bleibt – ein Nachmittag am Strand von Benalmádena besitzt für uns fränkische Hainbad-Besucher ein ganz besonderes Faszinosum…
Meine schönsten Erinnerungen sind die Abende am Strand gemeinsam mit den anderen. Das Meer war warm und ich hatte es wirklich vermisst, darin zu schwimmen. Lukas
Meine schönsten Momente waren das Fußballspielen am Strand. Antonius
Die laue Brise am Strand und das Rauschen des Meeres erschufen eine wunderschöne Atmosphäre. Lile
In der Casa de la Cultura von Benalmádena schauten wir uns ein Theaterstück an. Der genaue Plot ist den meisten von uns aufgrund unseres A2-Sprachlevels eher unklar geblieben – es ging um einen älteren Herrn, der einen Pott voll Gold hatte. Diese Gold hätten die anderen Charaktere auch gern gehabt und bekämpften daher den alten Herrn und sich gegenseitig – das alles in einem Western-Saloon und sehr humorvoll! Mich beindruckten die Steampunk-Outfits und die schauspielerischen Leistungen der Darsteller. Lara
Für mich waren die besten Momente der Reise, als wir Elias bis zum Kopf im Sand eingebuddelt haben und als Elias und ich in Granada in der Zeitung landeten. Leo
Besonders das Fußballspielen mit den Italienern am Strand wird mir lange in Erinnerung bleiben. Carsten
Mein bester Moment war mein Gastauftritt in der Zeitung in Granada. Elias
An den Abenden nach dem warmen, langen Tag noch im Meer zu schwimmen oder durch die Stadt zu schlendern und die schönen Häuser und die Vegetation zu bestaunen, war auf jeden Fall eines meiner Highlights. Caro
Der sicherlich am häufigsten genannte Satz der Fahrt war ¿Dondé esta la maleta? – Der Koffer (la maleta) von Frau Sage fehlte auf dem Transportband bei der Ankunft in Málaga – und blieb zunächst verschollen. Die Fluggesellschaft fand ihn tags darauf zwar wieder, doch ihr gelang es nicht, ihn an Frau Sage zu liefern. Erst nach drei Tagen konnte sie ihn wieder in Empfang nehmen dank des netten Kollegen A. Chlistalla, der die Gruppe begleiten durfte.
Mein schönster Moment war, als mein Koffer endlich da war. Carmen Sage
A. Chlistalla
Fotos: Chlistalla, L. Bachmann, L. Vargen, C. Sage