Als wir uns am 28. März um 4 Uhr morgens am Wilhelmsplatz trafen, um zum Nürnberger Flughafen zu fahren, verabschiedeten wir uns schnell von unseren Eltern und stiegen müde, aber doch aufgeregt in unseren Bus ein. Nach einem entspannten, ca. zweistündigen Flug landeten wir endlich in Palma de Mallorca. Nachdem alle ihre Koffer und Taschen abgeholt hatten, begaben wir uns Richtung Ausgang, an dem die Spanier mit ein paar Luftballons schon auf uns warteten. Freudig und vor allem laut fielen sich alle in die Arme, da wir uns schon sehr darauf gefreut hatten, unsere Austauschschüler nach ihrem Besuch in Bamberg im Dezember vergangenen Jahres wieder zu sehen. Bis 11 Uhr hatten wir dann Zeit, unser Gepäck bei unseren Gastfamilien abzustellen, diese etwas kennenzulernen und uns anschließend in der Cafeteria des IES Joan Alcover, unserer spanischen Austauschschule einzufinden. Die spanischen Schüler mussten an dieser Stelle wieder ihren Unterricht besuchen, für uns gab es zur Begrüßung einen typischen „bocadillo“ und Getränke. Wir bekamen einen Stadtplan, einen deutschen Reiseführer und das Programm auf Spanisch. Die Deutschlehrerin zeigte uns das schon etwas ältere und sanierungsbedürftige Schulhaus, wobei sie uns erklärte, dass ihnen das Geld zur Renovierung fehlte, was einige von uns etwas lustig fanden, da die Schüler des Instituts mit Notebooks arbeiten und in fast jedem Klassenzimmer ein Fernseher statt eines wie bei uns üblichen Projektors zu finden war. Nach der Schulhausführung gingen wir mit den Lehrern zu einem typisch spanischen Markt und konnten so schon etwas von der Stadt und Essenskultur sehen. Den Nachmittag verbrachte jeder in seiner Gastfamilie, um sich etwas auszuruhen und die Geschwister und Eltern kennenzulernen.

Am zweiten Tag waren wir einige Stunden mit in den spanischen Klassen. Viel konnten wir leider nicht verstehen, da der Unterricht teilweise auf Katalanisch stattfand. Als wir uns danach in der Aula gesammelt hatten, wurden wir sehr freundlich von der Schulleiterin begrüßt. Daraufhin trafen wir uns am Museum Es Baluard mit unserem Stadtführer, der mit uns eine interessante Stadttour machte (natürlich auf Spanisch!) Gegen 14 Uhr holten uns unsere Austauschschüler an der Schule ab. Den Nachmittag durften wir wieder mit den Gastfamilien verbringen. Alle Schüler trafen sich dann abends am Strand. Dort saßen wir zusammen, jemand hatte Snacks mitgebracht und einige spielten Volleyball. Wir blieben dort bis zum wunderschönen Sonnenuntergang und fuhren anschließend mit dem Bus zurück in die Innenstadt.

Am dritten Tag machten wir einen Ausflug mit den Spaniern. Während der Busfahrt entlang der traumhaften Küste bis nach Sóller hielten wir einige Male an, um Fotos zu machen und die kleinen Dörfer (Valdemossa, Deiá, etc.) zu besichtigen. In Sóller angekommen, konnten wir uns in kleinen Gruppen erst die Stadt und dann den Hafen ansehen. Als wir gegen 18 Uhr wieder in Palma waren, gingen alle nach Hause und verbrachten den restlichen Abend mit den Gastfamilien. Einige trafen sich auch in der Nähe der Kathedrale, um gemeinsam zu Abend zu essen.

Auch an unserem vierten Tag auf Mallorca durften wir erst dem Unterricht beiwohnen. Danach besichtigten wir mit Frau Sage und Herrn Koch zwei Museen: Das Museum La Caixa, das erste exklusive Hotel der Insel im Jugendstil, und das Museum moderner Kunst Es Baluard. Die Nachmittage nutzen die meisten, um sich etwas auszuruhen, denn abends trafen wir uns im Passeig Marítimo, einer Straße voller Clubs gleich am Meer, in denen wir die Atmosphäre genießen und tanzen konnten.

Selbstverständlich schliefen wir am Samstag dann erst einmal aus, bevor sich eine kleine Gruppe von uns im „Palma Jump“, einer Halle voller Trampoline, traf und anschließend zusammen “typisch spanische“ Döner zu Abend aßen. Am Sonntag hatten ein paar spanische Mädchen ein Volleyballspiel, bei dem einige von uns natürlich zugesehen und sie angefeuert haben. Ansonsten stand uns auch dieser Tag frei zur Verfügung.

Die folgenden Tage liefen etwa so ab: Wir saßen in den ersten Stunden mit im Unterricht, hatten dann unser eigenes Programm und die Nachmittage durften wir wieder mit den Gastfamilien und Austauschschülern verbringen. Wir machten eine Segeltour, auf die unsere Lehrer freiwillig verzichtet haben, damit alle Schüler daran teilnehmen konnten (Vielen Dank dafür!), sahen uns die Fundación Miró, das Castell de Bellver, den Königspalast „Almudaina“, die Kathedrale und natürlich das Rathaus von Palma an, wobei der Empfang des Vizebürgermeister ins Wasser fiel, weil dieser gar nicht erschien. Unsere letzte Freizeit nutzten viele, um shoppen oder an den Strand zu gehen. Selbstverständlich waren wir auch Tapas essen. Einmal nahmen uns die Spanier auch zu einer Art „Freizeitpark“ mit vielen Fahrgeschäften mit. Leider mussten wir uns dann schon wieder darauf vorbereiten, in den Flieger nach Hause zu steigen.

Am letzten vollständigen Tag in Palma bereiteten unsere Austauschschüler eine kleine Feier auf dem Schulhof mit Snacks und Getränken für uns vor. Anschließend sammelten wir uns in der Aula, in der die Deutschen und die Spanier zusammen ein paar musikalische Beiträge, wie z.B. Gesang und Klavierspiel, aber auch eine „Miniband“ auf die Beine gestellt hatten. Das gefiel uns allen sehr gut und war auch eine super Weise, den Abend abzurunden. Am nächsten Tag hieß es dann früh aufstehen und zum Flughafen fahren. Schweren Herzens mussten wir uns von den netten Spaniern verabschieden, wobei sogar einige Tränen flossen. Jedoch waren wir letztendlich froh, wieder den gewohnten deutschen Boden unter den Füßen zu haben, denn vor allem im Laufe der zweiten Woche wurden einige von uns krank. Für uns alle war der Austausch trotz ein paar Sprachbarrieren und Erkältungen ein einzigartiges Erlebnis, das uns wohl immer im Gedächtnis bleiben wird. Zuletzt möchten wir alle unseren Lehrern Frau Sage und Herr Koch und auch den spanischen Lehrerinnen Amparo und Bárbara ein riesiges Dankeschön aussprechen, denn ohne sie hätte das alles niemals so geklappt. Es war wirklich toll!

Emilie Heitmann 10 d