Nachdem uns in der letzten Oktoberwoche bereits eine Gruppe Schülerinnen und Schüler aus Bratislava besucht hatte, machten sich 13 Schülerinnen und Schüler aus der 10. Jahrgangsstufe in der Woche vor den Osterferien gemeinsam mit Frau Behr und Herrn Frank auf den Weg in die slowakische Hauptstadt. Unsere Gastgeber hatten ein sehr schönes und abwechslungsreiches Programm für uns geplant, bei dem wir nicht nur das Familien- und Schulleben kennenlernen und die Stadt Bratislava erkunden durften, sondern auch gemeinsame Ausflüge machten, zum Beispiel zur Burgruine Devín oder zum Kunstmuseum Danubiana, das inmitten eines Stausees an der Grenze zu Ungarn liegt. Hier sind einige Stimmen zum Austausch, gesammelt im Zug auf der Rückfahrt:
Ich war davor noch nie in einem osteuropäischen Land und hatte keine Vorstellungen wie es werden könnte. Gleich bei der Einfahrt zum Bahnhof hat man nur die Hochhäuser gesehen, die einem ein wenig Angst gemacht haben. Jedoch sobald ich in der Innenstadt war, habe ich die Schönheit der Stadt erfahren. Die Stadt ist zum einen Teil super modern, jedoch ist die große Altstadt auch sehr schön. Mir hat der Aufenthalt sehr gut gefallen und ich konnte viele neue Erfahrungen sammeln.
Max
Die neue Erfahrung in einer Gastfamilie zu leben war eine der eindrücklichsten, die ich in meinem Leben hatte. Man wird in ein total neues Umfeld geworfen, in einem neuen Land und einer neuen Familie, und das ganz alleine. Doch so einsam ist das Leben in einer Gastfamilie gar nicht. Sie haben mich direkt mit offenen Armen begrüßt und haben mich in ihr tagtägliches Leben integriert. Wir haben gemeinsam viele schöne Dinge unternommen, wie z.B. in ein Café gehen, gemeinsam kochen oder am Abend Stadt-Land-Vollpfosten zu spielen. Ich fand diese Erfahrung also sehr schön, da man quasi eine zweite Familie hat, auch wenn man nur kurz dort war.
Lea
Am Anfang war es vor allem Unsicherheit und viele Fragen im Kopf, wie man ankommt oder ob sie einen mögen. Auch wenn man den Gastschüler schon kennt, ist das nochmal eine ganz andere Sache, und am Ende war alles halb so schlimm. Ich wurde herzlich begrüßt und sie haben mich sofort aufgenommen, als wäre ich schon immer da gewesen. Ich hatte eine super Zeit und wenn ich Hilfe gebraucht habe oder mit meinem gebrochen Englisch nicht weitergekommen bin, wurde ich unterstützt. Ich habe mich eigentlich gar nicht anders gefühlt wie zuhause. Ich hatte sogar eine Woche Geschwister. Also das war auf jeden Fall eine Sorge, die es sich lohnt zu überwinden.
Lorenz
Mich hat es überrascht, wie offen und freundlich die Menschen in der Slowakei waren. Die Gastfamilie war sehr hilfsbereit und hat sich viel um einen gesorgt. Außerdem war es sehr überraschend zu erleben, wie anders die Schule als das FLG ist. In Bratislava war alles viel entspannter, es gab viele Sitzecken mit Sofas und auch die Klassen waren kleiner. Die Schule war nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch vielmehr ein Ort des Miteinanders.
Kilian
Was mich am meisten überrascht hat ist, wie unterschiedlich deren Schule ist im Vergleich zu unserer. Als wir mit im Unterricht gesessen waren, mussten sich die Schüler und Schülerinnen nicht melden, sondern konnten einfach losreden. Die Pausen sind in jeder Klasse unterschiedlich, je nachdem ob man eine Doppelstunde oder eine Einzelstunde hat. Die Pausen sind dort auch bis zu 25 Minuten lang und man darf sein Handy benutzen. Im Gegensatz zu uns isst dort fast jeder in der Schulkantine. Außerdem tragen dort die meisten Schülerinnen und Schüler Hausschuhe in der Schule. Insgesamt hat mir die Schule sehr gut gefallen.
Anna
Eigentlich war jeder Tag so gut wie perfekt. Wir haben jeden Tag viel unternommen, neue Orte kennengelernt und viele coole Aktivitäten zusammen gemacht. Am besten hat mir unser letzter Tag in Bratislava gefallen. Wir waren am Abend in einem Hockeyspiel und anschließend in einer Bar Cocktails trinken. Die Familie hatte super viele gute Ideen und hat sich immer bemüht, den Aufenthalt so schön wie möglich zu gestalten.
Enny
Mich persönlich hat Bratislava als Stadt überrascht, da sie zum einen das Klischee der Ostblockbauten erfüllt, jedoch auf der anderen Seite prunkvolle Bauten beherbergt, die in keiner Weise in das Schema passen. So steht man zum Beispiel vor einer Bauruine und findet sich nach einer 180°-Wende vor einer hübschen, gut in Schuss gehaltenen Kirche wieder. Insgesamt überwiegen für mich die positiven Seiten von Bratislava und auch hochmoderne Wohn- und Arbeitsgegenden wie der Skypark haben dazu beigetragen, dass ich einen durchweg positiven Eindruck von der Stadt bekommen habe. Allerdings muss man auch anmerken, dass die Reise nach Bratislava nur halb so schön gewesen wäre, wenn nicht die Menschen gewesen wären, die offenherzig und freundlich zu uns waren. Insbesondere die Gastfamilien haben sich als unglaublich engagiert, interessiert und humorvoll erwiesen und haben sich stets höchst hingebungsvoll gekümmert.
Paul
Fotos: A. Frank